In der Woche vom 9. bis 13. Juni fand das dritte Treffen des deutsch-polnisch-slowakischen Erasmus+-Programms in der Stadt Kremnica (Slowakei) statt. 25 Schüler*innen hatten erneut die Möglichkeit, gemeinsam zu lernen, zu lachen, Sport zu treiben – und am Ende sogar zu weinen.
Die kleine Stadt Kremnica mit ihren rund 4.600 Einwohnern hatte viel zu bieten: Besonders beeindruckend war die Stadtburg mit einem doppelten Mauerring, die wir auf eigene Faust – und teils unter Überwindung von Höhenangst – erkundeten. Dort entdeckten wir eine Kapelle mit Wandgemälden, die das Leben des Heiligen Erasmus (was für ein schöner Zufall!) darstellen. Etwas unheimlich war es, dass sich unter der Kapelle ein Raum befand, in dem die Gebeine alter Gräber gelagert werden.
Außerdem besuchten wir sowohl die alte als auch die neue Münzprägeanstalt, die seit 1328 ununterbrochen in Betrieb ist. Viele von uns staunten nicht schlecht, als wir erfuhren, dass sich der grundlegende Prozess der Münzprägung bis heute kaum verändert hat – einzig die Muskelkraft wurde erst durch die Dampfmaschine und heute durch Elektromotoren ersetzt.
Nur 15 Minuten zu Fuß entfernt liegt die Goldmine „Andrej Štôlňa“. Ausgestattet mit Helmen und Stirnlampen wagten wir uns in den kalten (8 °C) und dunklen Tunnel. Mit einer Höhe von lediglich 2,5 Metern war der Gang für manche eine kleine Herausforderung – und ein echter Test für alle mit leichter Klaustrophobie. Doch wir haben es alle geschafft und sind um eine bleibende Erfahrung reicher geworden.
Ein sportliches Highlight war für viele die Via Ferrata in Skalka. Ausgerüstet mit Kletterausrüstung überwanden die Schüler*innen große Distanzen in schwindelerregenden Höhen und feuerten sich gegenseitig an. Die besonders Mutigen wagten sich sogar auf die schwierigeren Routen, während andere sich beim gemeinsamen Bowling amüsierten. Es war ein schönes Beispiel dafür, wie sich Kinder – trotz sprachlicher Barrieren und kultureller Unterschiede – gar nicht so sehr voneinander unterscheiden.
Ein weiterer besonderer Moment war das gemeinsame Erlernen eines slowakischen Volkstanzes. Nach einer Vorführung durch vier slowakische Schüler*innen wurden alle zum Mitmachen aufgefordert. Die Mädchen erhielten passende Röcke, die Jungen traditionelle Hüte – das machte die Erfahrung umso authentischer. Am Ende zeigten viele erstaunliche Tanztalente, und dabei entstanden sogar neue Freundschaften.
Der Ausflug nach Bratislava begann mit einer ursprünglich zweistündigen Busfahrt, die sich aufgrund des Verkehrs leider etwas verlängerte. Dennoch konnten wir einen sonnigen Vormittag auf der Ruine der Burg Devín verbringen und anschließend die Stadt Bratislava erkunden. Slowakische Schüler*innen hatten kleine Vorträge vorbereitet, um uns ihre Heimat näherzubringen und die geschichtliche Bedeutung der Orte zu erklären.
Das Drei-Länder-Programm mit Polen und der Slowakei war ein voller Erfolg. Es entstanden viele Freundschaften über nationale Grenzen hinweg. Am letzten Tag flossen viele Tränen – und viele wünschten sich, das Projekt möge fortgesetzt werden, damit sie sich eines Tages wiedersehen können.
Diese internationale Begegnung wurde durch das Erasmus+-Programm der Europäischen Union ermöglicht. Die Christian-Erbach-Realschule plus Gau-Algesheim erhielt die Fördermittel als Mitglied des Erasmus+-Konsortiums.
Wir danken herzlich für diese Unterstützung.