Studienfahrt nach Weimar

Die Klassen 9a und 9b haben vom 08.04. bis zum 09.04.2025 im Rahmen einer Studienfahrt das Konzentrationslager in Buchenwald besucht. Dort wurden von 1937 bis 1945 mehr als 56.000 Menschen aus über 50 Ländern ermordet. 

Am Dienstag, 08.04. haben wir uns morgens um 6:45 Uhr vor der Schule getroffen, um dann die 4-stündige Busfahrt Richtung Weimar/ Buchenwald anzutreten. Um 12:00 Uhr kamen wir an unserem Ziel an und hatten noch kurz Zeit, bis es dann um 12:30 Uhr mit unserem Programm losging. Zuerst wurde ein 30-minütiger Film gezeigt, der uns erste Eindrücke und einen Überblick über das KZ vermittelte. Danach lernten wir Lothar kennen, unseren Tourguide. Nachdem Lothar uns eine Zusammenfassung über den Tagesablauf erläutert hatte, begann unsere Führung durch das KZ. Wir starteten bei den Hundezwingern der SS-Soldaten, wo wir durch Lothar sehr viele generelle Infos über Buchenwald erfuhren. Danach gingen wir zum Haupteingang des KZ, wo wir erst in die Gefängniszellen schauen durften. In den kleinen Zellen wurden bis zu 12 Personen eingesperrt.

Es wurde uns erklärt, dass viele Gefangenen nach einer Zeit vor allen Häftlingen im KZ erhängt wurden, um Aufstände zu verhindern. Als Nächstes wurden wir über das ganze Gelände geführt und Lothar konnte uns zu jedem einzelnen Gebäude oder Artefakt eine Geschichte erzählen, was wir alle sehr eindrucksvoll fanden. Er führte uns weiter zu einem kleinen Haus, dem Krematorium. Dort waren die Öfen zu sehen, in denen die Leichen verbrannt wurden. Unterhalb des Krematoriums befand sich ein Keller, in dem zusätzlich viele Gefangene erhängt oder erschossen wurden. In einem Nebengebäude, einer Art Arztzimmer, war in einem Raum an der Wand eine Messlatte befestigt war. In der Mitte der Messlatte befand sich ein kleiner Spalt und hinter dem Spalt war ein weiterer, kleiner geheimer Raum. Hier wurden Menschen von einem als Arzt verkleideten SS-Mann zuerst kurz untersucht und anschließend in den Raum mit der Messlatte geführt, wo sie ein weiterer SS-Mann von dem verborgenen Raum aus mit einem Genickschuss getötet hat. Das war für uns alle ein krasses Erlebnis und es ist uns allen im Gedächtnis geblieben. Unsere nächste Station war das Museum, wo wir Gegenstände aus der Vergangenheit betrachten konnten (zum Beispiel Kleidungsstücke, Briefe von Häftlingen und Unterlagen des KZ). Besonders interessant waren die verschiedenen Hörbiografien, die man an Stationen anhören konnte. Hier war eindrücklich zu erfahren, welches schlimme Schicksal die Häftlinge hatten. Zum Schluss besichtigten wir noch einen der Wachtürme, von dem aus man das ganze Gelände überwacht werden konnte. Gefangene, die fliehen wollten, wurden von dort aus erschossen. Nach einer abschließenden Fragen- und Feedback-Runde bedankten wir uns bei Lothar für den interessanten und spannenden Tag. Anschließend fuhren wir mit dem Bus in die Maxim-Gorki-Jugendherberge nach Weimar zur Übernachtung. Am nächsten Tag waren wir noch im Goethe- bzw. Schillerhaus, wo wir einiges über die berühmten deutschen Dichter erfahren haben.

Es war für alle eine aufregende und emotionale Reise. Das Konzentrationslager zu besichtigen war für uns ein besonderes Erlebnis. Wir hoffen, dass Menschen nie wieder solches Leid ertragen müssen.

Von Hannah Vehre und Marie-Celine Höpfner (9a)